Mein Umzug nach Krefeld steht an. Auf der einen Seite heißt das: noch weniger Zeit um in den Club-Räumen zu basteln – dafür aber auch genug Platz in meiner neuen Wohnung um zumindest an Modulen zu arbeiten.
Der Traum von wohl so ziemlich jedem Modellbahner ist ein großes Bahnbetriebswerk mit Drehscheibe und Ringlokschuppen. Ausdehnung: so viel der Platz hergibt. Mein Platz besteht dabei aus dem im Club bewährten Modulkasten mit der Abmessung 1,15 m x 50 cm. Klar könnte man bei einem Sondermodul wie einem BW auch ein Sondermaß verwenden, aber es muss ja transportiert werden können und ein Modul mit über einem Quadratmeter Fläche – so groß wäre ein Kasten, wenn man Drescheibe und den ganzen Ringlokschuppen auf einem unterbringen würde – wirkt auf dem Papier schon recht klobig.
Mit diesen Überlegungen hab ich einen ersten Entwurf auf Milimeter Papier gezeichnet:
Vorgesehen ist ein 19-ständiger Ringlokschuppen mit 15° Winkel auf zwei Modulen, vier Restaurierungsgleise mit Hochbunker, am Rand die Lokleitung und am anderen Ende des Geländes eine dreiständige Werkstatt mit Gleislänge von etwa 600 mm, also zwei UIC-Standardwagen in 1:87.
Den Anschluss will ich über ein Verschwenkmodul herstellen. Durch die Verlegung der Strecke von der Mitte auf das linke Viertel vermeide ich einen unnatürlich großen Abstand zwischen Strecke und BW, gleichzeitig endet an der Kopfseite die direkte Ausfahrt in der Mitte, so dass die meisten Bahnhöfe angeschlossen werden können.
Ein oder zwei Streckenmodule (Nummer 2 noch nicht eingezeichnet) sind technisch nicht nötig, um normgerechte Anschlüsse zu gewährleisten, empfehlen sich aber aus gestaltericher Sicht. Denkbar wäre auf der großen Fläche jenseits von BW und Strecke eine Industrieanlage, möglicherweise auch eine Stückgutverladestation, aber das soll der letzte Schritt sein.
Die technischen Herrausforderungen liegen vor allem in der Gleisverlegung, da zum Teil sehr steile Winkel an den Modulenden unvermeidlich sind und so auch sehr kurze Schienenstücke gefolgt von Weichen u.ä. entstehen. Da das Modul nicht nur digital funktionieren soll, werden viele isolierte Gleisbereiche entstehen die es zu verkabeln gilt. Im Idealfall so, dass ein Schaltpult nur im analogen Betrieb notwendig ist und es bei digitaler Nutzung schlicht nicht mit aufgebaut werden muss.
Ähnlich spannend wird die Steuerung der Schuppentüren, da ich diese nicht einfach von den Loks aufstoßen lassen will, aber die Gebäude abnehmbar sein sollen. Die Servos müssen also im Schuppen selber platziert werden. Als Ringlokschuppen will ich den Klassiker von Fleischmann samt Drehscheibe verwenden. Beim Schuppen werde ich auf die Durchfahrten vollständig verzichten, ich mag sie einfach nicht und Kesselrohre können auch vorm Schuppen gereinigt werden.
Die Fleischmann Kombo hat für mich mehrere Vorteile. Die kostspielige Drehscheibe besitze ich schon und der Lokschuppen ist optisch einfach mein Liebling, wohl auch weil bereits mein Opa genau den hatte… Zum anderen sind so großzügig diminsioniert, dass selbst eine 05 003 und damit die längste deutsche Dampflok mühelos Platz haben.
Hier zusehen ist allerdings die neuere Drehscheibe mit Profi-Gleis Anschluss, ich verwende natürlich Gleise ohne Fertig-Schotter. Die Drescheibe wird außerdem ebenfalls herrausnehmbar sein, was auch bedeutet, dass die Schienen nicht fest mit der Drehscheibe verbunden sein werden. Mir ist es einfach zu heikel so empfindliches und teures Material gestapelt im Auto zu transportieren.
http://www.fleischmann.de/responsebinary.asp?id=5486708384664
http://www.fleischmann.de/responsebinary.asp?id=54867083811755
Die dreigleisige Werkstatt wird – in Ermangelung eines mir bekannten Bausatzes – ein Eigenbau. Dann wohl vom einstigen Lokschuppen des EAKJ, der vormaligen Wagenhalle des BW Jülich, abgeleitet.
In den nächsten Tagen folgen vor allem weitere theoretische Vorarbeiten, insbesondere für die Elektrik. Auch eine Stellprobe mit der Drehscheibe und einem Lokschuppen, um sicher zu stellen, dass ich nicht doch „nur“ 18 Stände auf die Fläche bauen kann.